Herr Matthes, die Bundeskanzlerin hat sich vor dem EU-Gipfel erneut gegen die Einführung von Eurobonds ausgesprochen. Solange Sie lebe, werde es keine Eurobonds geben. Wie beurteilen Sie diese Haltung? Sie ist konsequent. Sie bleibt klar bei ihrer schon vorher mehrfach dezidiert geäußerten ordnungspolitischen Ausrichtung. Eurobonds setzen die falschen Anreize, wenn nicht zuvor die Bereitschaft der Staaten festgeschrieben wird, nationale Souveränität abzugeben. Es kann nicht eine Vergemeinschaftung von Schulden geben und erst danach eine Möglichkeit diskutiert werden, wie man Staaten zu einer vernünftigen Schuldenpolitik disziplinieren kann. Aber riskiert die Bundeskanzlerin damit nicht einen Zusammenbruch des Euro-Wirtschaftsraumes? ...
„Wir müssen das aushalten“
Ökonom Jürgen Matthes hält nichts von Eurobonds und weist Kritik am Krisenmanagement der Kanzlerin zurück. Von Clemens Mann