„Mister Chance“, wie US-Präsident Barack Obama im Wahlkampf auch genannt wurde, hat einen Wechsel seiner Prioritäten angekündigt. Ein gutes Jahr nach seinem Amtsantritt steht anstelle der Gesundheitsreform nun die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ganz oben auf seiner Agenda. Der kämpferische Ton, den Obama in seiner mit Spannung erwarteten, fast 70-minütigen Rede „zur Lage der Nation“ vor beiden Kammern des US-Kongress anschlug, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der mächtigste Mann der Welt inzwischen nicht nur zu Zugeständnissen in der Sache – etwa bei der Gesundheitsreform –, sondern nun auch beim Agenda-Setting bereit ist. Überraschen kann das freilich niemanden.