Das Wasser ist zehn Grad kalt und wird nur zweimal am Tag gewechselt. In Scharen kommen die Kranken, Eiter und Verbandsreste schwimmen in diesem Bazillenbad. Es ist eine Mikrobenessenz, eine grauenhaften Brühe. Dass hier Menschen geheilt werden ist erstaunlich und auch, dass es ihnen nachher nicht schlechter geht als vorher.“ Was der Schriftsteller Emile Zola 1892 in Lourdes beobachtete, genügte Skeptikern, um ein Fragezeichen hinter das Phänomen Lourdes zu setzen. Seit Bernadette Soubirous 1858 auf Geheiß der Erscheinung die Quelle in der Grotte von Massabielle freigrub und die ersten Kranken dort gesund wurden, schaffen medizinisch nicht erklärbare Spontanheilungen einen Spannungsbogen zwischen Glaube und Wissenschaft.
Wenn Gott ins Leben eingreift
Vor 160 Jahren erschien die Gottesmutter in der Grotte von Massabielle Bernadette Soubirous. Von Regina Einig