Wie es sich anfühlt, aufgrund der Hautfarbe als fremd und verdächtig wahrgenommen zu werden, konnte der Autor vor einigen Jahren im Norden Nigerias nachempfinden. Bei der Landung in Yola, nahe der Grenze zu Kamerun und noch näher den Kerngebieten von Boko Haram, wurde von den Sicherheitskräften in dem Zelt, das eine Flughafenhalle ersetzen sollte, nur unsere sechsköpfige, weiße Journalistentruppe kontrolliert – und von den schwarzen Mitreisenden neugierig bestaunt. In Sokoto, im äußersten Nordwesten Nigerias kam noch eine religiöse Komponente hinzu: Als Begleitschutz für die weißen Journalisten organisierte der katholische Erzbischof gezielt muslimische Freunde, weil alles andere „einfach zu gefährlich“ wäre.
Weniger Kirche, mehr Islam
Mit der religiösen Homogenität Österreichs ist es vorbei: Der Katholikenanteil sinkt. Von Stephan Baier