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Washingtoner Erzbischof wird Biden die Kommunion nicht verweigern

Auch ein Politiker, der den Zugang zu Abtreibungen gesetzlich verankern will, dürfe die Kommunion empfangen, so der Washingtoner Erzbischof. Die US-Bischöfe sind gespalten.
Erzbischof Wilton Gregory
Foto: Imago Images | Wird Joe Biden die Kommunion nicht verweigern: der Washingtoner Erzbischof und baldige Kardinal Wilton Gregory.

Der Washingtoner Erzbischof Wilton Gregory wird dem designierten US-Präsidenten Joe Biden den Empfang der Kommunion nicht verweigern. Wie die US-Zeitschrift „National Catholic Register“ berichtet, habe Gregory am Dienstag vor Journalisten erklärt, dass er in seiner Diözese auch einem Politiker die Kommunion spenden wird, der sich dazu verpflichtet habe, Zugang zu Abtreibungen gesetzlich zu verankern und eine staatliche Finanzierung zu erlauben.

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Im Dialog mit der künftigen Regierung

Erzbischof Gregory, der am Wochenende in Rom von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben werden wird, sprach sich darüber hinaus in einem Interview mit dem US-Portal „Cruxnow“ dafür aus, dass sich die katholische Kirche mit der zukünftigen US-Regierung im Dialog auseinandersetze. Dabei gelte es, sowohl „problematische“ Aspekte anzusprechen, wie auch Themen, bei denen man zusammenarbeiten könne. Es sei wichtig, „die Gebiete hervorzuheben, auf denen große Differenzen und Uneinigkeit zwischen der mutmaßlichen Regierungspolitik und der klaren Position der Kirche herrschen, aber auch mit der Regierung in Feldern zusammenzuarbeiten, in denen wir gemeinsame Interessen finden“.

Gemeinsamkeiten fänden sich beispielsweise, wenn es um mehr Respekt für die Würde von Immigranten gehe, um die Abschaffung der Todesstrafe, oder auch um soziale und ethnische Gerechtigkeit. Der Respekt für ungeborenes Leben und das Leben in seinem Endstadium seien wiederum Gebiete, „auf denen unsere Meinungen klar abweichen, und wir müssen ehrlich sein und dies auch eingestehen“, so der Washingtoner Erzbischof.

Zu der Frage, ob Biden aufgrund seiner Position zu Abtreibung die Kommunion verweigert werden solle, wird derzeit innerhalb der US-Bischöfe kontrovers diskutiert. Die Gegenposition vertritt etwa der texanische Bischof von Strickland, Joseph Tyler.  DT/mlu

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