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Washington Examiner warnt vor den Folgen einer liberalen Drogenpolitik

228 Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses stimmten kürzlich für die „Entkriminalisierung“ von Marihuana auf Bundesebene, 164 waren dagegen. Vor den Folgen für die Amerikaner, insbesondere für Kinder und Jugendliche, warnt der Washington Examiner.
Diskussion um Legalisierung von Marihuana
Foto: Imago Images | Die Gegner einer Legalisierung von Marihuana warnen vor einem „weitverbreiteten Gebrauch“ und einer leichten Verfügbarkeit, die mit einer Legalisierung einhergehen können.

In vielen US-Bundesstaaten wurde die Legalisierung von Marihuana bereits durchgesetzt. Kurz nach der Präsidentschaftswahl Anfang November verabschiedeten – laut dem Portal „Usa Today“ - Arizona, New Jersey, South Dakota und Montana Gesetze, die den Freizeitgebrauch von Marihuana nicht mehr als Straftat einstufen. Sie gehören damit zu den bereits insgesamt 15 Bundesstaaten der USA, in denen der Konsum nicht mehr strafbar ist. In 36 Bundesstaaten ist der medizinische Gebrauch von Marihuana legal. 

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Richtet ein Verbot mehr Schaden an als die Droge?

Die Befürworter von legalem „Gras“ argumentieren, dass „ein Verbot mehr Schaden anrichtet als die Droge selbst“, wenn etwa durch eine Strafverfolgung gesellschaftliche Ressourcen vergeudet würden. Die Gegner warnten jedoch vor einem „weitverbreiteten Gebrauch“ und einer leichten Verfügbarkeit, „die mit einer Legalisierung einhergehen könnten, was zu unvorhergesehenen gesundheitlichen Auswirkungen führen oder einen negativen Effekt auf junge Leute haben könnte“.

Im August hatte, dem Washington Examiner zufolge, eine Studie des Gesundheits- und Umweltministeriums von Colorado acht Jahre nach Legalisierung von Marihuana des im Westen der Vereinigten Staaten gelegenen Bundesstaates „alarmierende“ Resultate ergeben. Demnach habe unter Teenagern die weitaus gefährlicheren Konsumarten des „Tupfens“ und des Inhalierens (statt Rauchen) von „ultrapotentem Marihuana“ stark zugenommen: „Mehr als die Hälfte der Schüler, die Marihuana konsumieren, berichteten, dass sie es tupfen, um high zu werden“.

Inhalieren von hochkonzentriertem THC dramatisch gestiegen

Diese Form des Konsums sei damit in den vergangenen zwei Jahren um 50 Prozent angestiegen, wie die letzte, alle zwei Jahre durchgeführte, Untersuchung „Healthy Kids Colorado Survey“ an mehr als 46.000 Highschool-Schülern ergab. Auch das Inhalieren von hochkonzentriertem THC (Tetrahydrocannabinol) – dem psychoaktiven Inhaltsstoff der Cannabispflanze - sei zwischen 2017 und 2019 bei den Schülern um 69 Prozent dramatisch angestiegen: „Jugendliche tupfen und inhalieren konzentriertes THC fast dreimal so häufig wie Erwachsene in Colorado, obwohl es für die Unter-21-Jährigen verboten ist, nicht-medizinisches Marihuana zu konsumieren“.

Ein weiteres Problem stelle die hohe Konzentration von THC dar, die den Gehalt der noch vor einigen Jahrzehnten geernteten milden Marihuanasorten um ein Vielfaches übersteigt. So könnten manche Konzentrate den Gehalt von 90 Prozent THC übersteigen, während der durchschnittliche THC-Gehalt Anfang der Neunzigerjahre in konfiszierten Marihuanastichproben durchschnittlich weniger als vier Prozent betragen hatte. Das Gesundheits- und Umweltministerium von Colorado warnt daher: „Es ist klar, dass der Konsum von Produkten mit hohen Konzentrationen von THC in Verbindung mit höheren Raten von psychischen Erkrankungen, wie Schizophrenie, Psychosen sowie generalisierten Angststörungen stehen“.

Urteilsvermögen und Motorik erheblich beeinträchtigt

Außerdem sei Marihuana die häufigste verbotene Droge, die im Blut von Autofahrern, die in Unfälle verwickelt sind, gefunden wird: Marihuana „beeinträchtigt Urteilsvermögen und Motorik erheblich. Doch da viele Konsumenten die Droge für ungefährlich halten, werden sie unter deren Einfluss weiterhin Autofahren. Eine Legalisierung beseitigt nicht nur die Hindernisse, Marihuana zu erwerben, sondern erhöht auch noch ein trügerisches Sicherheitsgefühl“. Es ist „wirklich befremdlich, dass die Demokratische Partei mit solcher Macht eine Entkriminalisierung und Legalisierung von Marihuana anstrebt – einer gefährlichen und bewusstseinsverändernden Droge“, folgert der Washington Examiner.  DT/ks

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