Von Richard Wagner Es geht längst nicht mehr um den Spielraum, den die SPD als Partei noch hat, es geht vielmehr um den Zustand der Sozialdemokratie, die schließlich eine Säule der Politikkultur in Deutschland darstellt. Sie hat unseren Sozialstaat mitgeprägt und ihren Beitrag zur demokratischen Stabilität unseres Gemeinwesens geleistet. Gemeint ist die SPD von Kurt Schumacher und Willy Brandt, von Herbert Wehner und Helmut Schmidt. Und jetzt? Vielleicht war es tatsächlich ihr Manöver Richtung Mitte, das ihre programmatische Identität und damit ihr Image in Gefahr brachte. Der einzige Grund aber kann es nicht gewesen sein. Um die Schrumpfung des Interesses an der SPD zu verstehen, muss man wahrscheinlich die Veränderungen in der ...