Der Vorsitzende der amerikanischen Bischofskonferenz hat den gewählten US-Präsidenten Joe Biden wegen dessen Haltung zum Lebensschutz kritisiert. Da der Katholik Biden ein „Recht auf Abtreibung“ unterstütze, würde eine „schwierige und komplexe“ Situation entstehen, erklärte der Erzbischof on Los Angeles, José Gomez, im Rahmen der Herbstvollversammlung der US-Bischöfe.
Andere Themen nebensächlich
Wenn Politiker, die sich zum katholischen Glauben bekennen, für Abtreibung eintreten, würde die mehrere Probleme nach sich ziehen, so Gomez. Eines davon sei, „dass unter den Gläubigen Verwirrung darüber entsteht, was die Kirche eigentlich lehre“. Zwar äußerte sich der Erzbischof auch lobend zu Bidens politischer Linie hinsichtlich Einwanderung, Rassismus, Todesstrafe und Klimawandel. All diese Themen seien im Vergleich zum Lebensschutz jedoch nebensächlich. Der Kampf gegen Abtreibung habe „absolute Priorität“, so Gomez.
Der Vorsitzende der US-Bischöfe rief zudem eine neue Arbeitsgruppe ins Leben, die die Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche in den USA und dem gewählten Präsidenten Biden steuern soll. Den Vorsitz soll der Erzbischof von Detroit, Allen Vigneron, übernehmen.
Bereits am 07. November zum Wahlsieg gratuliert
Biden war am 07. November von mehreren US-Medien zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt worden, nachdem er den Bundesstaat Pennsylvania für sich entscheiden konnte. Derzeit kommt der 77-Jährige auf 306 von 270 benötigten Wahlmännerstimmen, in manchen Bundesstaaten laufen aber noch Nachzählungen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese am Ergebnis nichts mehr ändern werden. Die US-Bischöfe hatten Biden bereits am 07. November in einer Mitteilung zum Wahlsieg gratuliert. DT/mlu
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