Der Weg zur Gerechtigkeit ist weit, und er ist steinig. Als die Gebäude für das internationale Völkermord-Tribunal errichtet wurden, waren sie vom Zentrum der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh aus in wenig mehr als einer halben Stunde zu erreichen. Inzwischen zwingt das rasant gestiegene Verkehrsaufkommen die Mitarbeiter des Gerichtshofes dazu, eine Stunde früher aufzustehen. Denn die Rechtsprechung in einem so komplizierten Verfahren wie dem gegen die letzten beiden überlebenden Anführer des Terrorregimes der Roten Khmer von 1975 bis1979 verlangt absolute Pünktlichkeit, denn anders sind die schwierigen Abläufe nicht zu bewältigen.
Völkermord oder „nur“ gnadenlose Verfolgung?
Das Schicksal der Cham beschäftigt das Berufungsverfahren in Kambodscha. Von Robert Luchs