Als Freund, Unterstützer oder Anhänger des im amerikanischen Exil lebenden türkischen Predigers Fethullah Gülen zu gelten, ist in der Türkei derzeit höchst gefährlich. Seit dem kläglichen Putschversuch von Mitte Juli macht die Regierung in Ankara Jagd auf Gülens Netzwerk und fordert von Washington die Auslieferung des Predigers, der einst zu den Unterstützern Erdogans zählte und für Ankara jetzt als Drahtzieher des Putsches gilt. Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Vorwürfe gegen den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., möglicherweise ein Warnzeichen für einen verschärften Regierungskurs gegen das Ökumenische Patriarchat oder gegenüber den Christen in der Türkei insgesamt.
Verleumdung rückt Bartholomaios in Gülen-Nähe
Ein gefälschter Botschafter-Artikel behauptet eine Zusammenarbeit zwischen der CIA, der Gülen-Bewegung und dem Ökumenischen Patriarchat. Von Stephan Baier