Eine Kontroverse, die schlaglichtartig den Unterschied zwischen dem vereinten Europa und dem uneinigen Balkanraum erhellt: Die Frage, wer für den Schutz der serbisch-orthodoxen Kulturgüter, Klöster und Kirchen im Kosovo zuständig ist, erhitzt derzeit wieder einmal die Gemüter in Belgrad wie in Prishtina. Da reiste Serbiens Innenminister und Erster Stellvertretender Ministerpräsident, Ivica Dacic, am vergangenen Sonntag in den Kosovo, zu den Klöstern Gracanica und Banjska, um dort zu erklären, Serbien wolle sich an der Bewachung der serbisch-orthodoxen Klöster im Kosovo beteiligen. Die serbische Regierung werde „ein neues Modell“ finden, um die Serben im Kosovo zu unterstützen. Eine offensichtliche Provokation angesichts der ...
Verhärtete Fronten auf dem Balkan
Der neu entflammte Streit um den Schutz der serbisch-orthodoxen Klöster im Kosovo offenbart, wie sehr Serbien weiterhin in seinem tragisch
überholten Nationalismus gefangen bleibt Von Stephan Baier