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US-Studie: Trump-Wähler haben höhere Fruchtbarkeitsrate

Eine Untersuchung des „Institute for Family Studies“ (IFS) ergab einen Zusammenhang zwischen konservativen Einstellungen von Amerikanern und einer höheren Fruchtbarkeitsrate im Gegensatz zu liberalen Positionen von Wählern der Demokraten.
Thanksgiving in den USA
Foto: Susan Walsh (AP) | Ivanka Trump, Beraterin und Tochter des US-Präsidenten Trump, und Jared Kushner nehmen mit ihren Kindern auf dem Schoß an einer traditionellen Zeremonie im Garten des Weißen Hauses teil.

Konservative Trump-Wähler könnten eine höhere Fruchtbarkeitsrate aufweisen als progressive Anhänger der Demokraten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des US-amerikanischen „Institute for Family Studies“ (IFS), auf die sich die christliche Webseite Mercatornet in einem Artikel stützt. Die Studie untersuchte, wie die unterschiedlichen Einstellungen gegenüber der Familie auch die diesjährige Präsidentschaftswahl prägten. Während die Amerikaner auf beiden Seiten der Parteienlandschaft früher ein ähnliches Familienmodell teilten, „zeigen sich heute die politischen Spaltungen buchstäblich schon bei der Geburt, wobei Konservative wesentlich mehr Kinder haben (und auch mehr Kinder haben wollen) als Liberale. Wie sind nicht nur bei unseren politischen Ansichten gespalten, sondern auch bei unseren Werten und Verhaltensweisen rund um Schwangerschaft und Kindererziehung“. 

Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeitsraten und Abstimmungsmustern

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Dies zeigt sich, laut Studie, bei der Fruchtbarkeit: „Bei dieser Wahl war der Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeitsraten und Abstimmungsmustern eindeutig“. In die Statistik fanden nur die Daten aus den etwa 600 größten Landkreisen (Counties) Eingang, daher werden viele kleine ländliche Kreise ausgeklammert. Doch der hierbei aufgezeigte Zusammenhang ist klar: „Präsident Trump schnitt besser in Landkreisen mit höheren Geburtenraten ab, und der Unterschied ist recht hoch, wobei die Gesamtfruchtbarkeitsraten der meisten Kreise, die für Biden gestimmt hatten, fast 25 % niedriger liegen als die der meisten Pro-Trump-Kreise.

Außerdem stellte sich bei der Untersuchung heraus, dass der „Familien-Gap“ zwischen Konservativen und Liberalen ein neues Phänomen ist: „Erst in den letzten beiden Jahrzehnten haben die Konservativen begonnen, einen Fruchtbarkeitsvorteil zu erlangen“. Zudem habe sich gezeigt, dass Konservative eher wahrscheinlich als Liberale verheiratet sind.

Menschen werden mit Kindern konservativer

Welches Fazit lasse sich daraus ziehen? „Ist es so, dass Konservative mehr heiraten und mehr Kinder haben? Oder ist es eher so, dass Heiraten und Kinderhaben die Menschen konservativ macht? Es ist wahrscheinlich, dass sich der Kausalzusammenhang in beide Richtungen bewegt“. Konservative Überzeugungen und Verhaltensweisen „machen die Menschen entschlossener, früher zu heiraten und Kinder zu haben – angesichts der großen Betonung, die Konservative auf Familie, Kinder und Ehe legen. Darüber hinaus beginnen einige Liberale (obwohl natürlich nicht die meisten), sich gegen Geburten richtende Ideologien zu übernehmen, die in Beziehung mit Befürchtungen über das Bevölkerungswachstum und den Klimawandel stehen“. Dennoch werden Menschen, die Kinder haben, alleine durch diesen Fakt vermutlich konservativer. Frühere wissenschaftliche Forschungen fanden heraus, dass Frauen, wenn sie Kinder bekommen, dazu neigen, „in der Folge mehr konservative soziale Verhaltensweisen zu übernehmen“.

Doch der Niedergang der Geburtenraten in den letzten Jahren im ganzen Land könnte für konservative Politiker eine Herausforderung sein: dass die Menschen weniger und erst später heiraten und Eltern werden „wird zu jungen Erwachsenen führen, die mehr Jahre mit liberaleren Weltanschauungen zubringen“. Sodass „dieser konservative Fruchtbarkeitsvorteil den Konservativen vermutlich nicht zwangsläufig einen langfristigen politischen Vorteil bringen wird“. DT/ks

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