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US-Kardinal Dolan betet bei Parteitag der Republikaner

Der New Yorker Kardinal ist bekannt für sein gutes Verhältnis zu US-Präsident Trump. Dass er beim Nominierungsparteitag der Republikaner eine Gebetszeremonie hält, will er jedoch nicht als parteipolitische Einflussnahme verstanden wissen.
New Yorks Kardinal Dolan
Foto: Lev Radin via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Ausdrücklich betonte Dolan, dass sein Auftritt nicht bedeute, dass er eine Wahlempfehlung für einen bestimmten Kandidaten, eine Partei oder ein Programm ausspreche.

Der New Yorker Kardinal Timothy Dolan wird bei der Eröffnung des Nominierungsparteitags der Republikaner kommende Woche ein Gebet sprechen. Das berichtet die katholische US-Zeitung „National Catholic Reporter“. Dolan erklärte in einer Stellungnahme, er sehe die Gebetszeremonie weder als politischen Akt noch als Unterstützung für die Republikanische Partei. „Als Priester gehört es zu meinen heiligsten Pflichten, positiv zu reagieren, wann immer ich zum Beten eingeladen bin“, so der US-Kardinal. Beten bedeute, zu Gott zu sprechen, ihn zu preisen, ihm zu danken und um seinen Beistand zu bitten.

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Dolan: Hätte auch bei den Demokraten gebetet

Ausdrücklich betonte Dolan, dass sein Auftritt bei der Eröffungsveranstaltung des Parteitags am Montag, der aufgrund der Coronavirus-Pandemie weitgehend online stattfindet, nicht bedeute, dass er eine Wahlempfehlung für einen bestimmten Kandidaten, eine Partei oder ein Programm ausspreche. „Wäre ich eingeladen worden, beim Nominierungsparteitag der Demokraten zu beten, hätte ich die Einladung gerne angenommen, wie ich das bereits 2012 getan habe.“ Er hoffe, so Dolan, dass Menschen aller Religionen und auch Nichtgläubige zusammen nach Frieden und Versöhnung „in unseren Herzen, in unseren Städten und in unserem Land“ strebten.

Dem New Yorker Kardinal wird nachgesagt, ein sehr gutes Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump zu haben. Im Mai musste der 70-Jährige sich rechtfertigen, da er an einer Telefonkonferenz mit dem Präsidenten und weiteren prominenten US-Katholiken teilgenommen hatte. Während der Konferenz soll Trump hauptsächlich um seine Wiederwahl geworben haben. Dolan verteidigte sich damals gegen die Kritik und wies den Vorwurf der ungewöhnlichen Nähe zu Trump zurück. 

Jesuitenpater James Martin betet bei demokratischem Parteitag

Dass prominente Katholiken bei den Nominierungsparteitagen der beiden großen US-Parteien auftreten, ist durchaus üblich. Zum Abschluss des Parteitags der Demokraten am heutigen Donnerstag werden der bekannte Jesuitenpater James Martin, Chefredakteur des „America Magazine“, sowie die Ordensfrau Simone Campbell zum Gebet zugeschaltet. Beide werden aufgrund ihrer liberalen Positionen zu gesellschaftlichen Fragen in konservativen Kreisen kritisch gesehen – ähnlich wie Dolan im liberal-katholischen Milieu.  DT/mlu

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