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US-Bischöfe warnen vor „Equality Act“

Der „Equality Act“ soll auch LGBT-Personen in zahlreichen Lebensbereichen vor Diskriminierung schützen. Die US-Bischöfe sehen darin aber die Gefahr, dass gläubige Menschen diskriminiert würden und warnen davor, sexuelle Unterschiede zu ignorieren.
LGBT Equality Act gegen Diskriminierung
Foto: J. Scott Applewhite (AP) | Befürworter des Equality Act, eines umfassenden Gesetzes zur Nichtdiskriminierung von LGBT-Rechten, demonstrieren 2019 in Washington.

Die katholischen US-Bischöfe haben sich kritisch zum sogenannten „Equality Act“ geäußert. Dieser würde Einzelpersonen und Organisationen „neue und polarisierende Standpunkte“ zum Thema Gender, auferlegen, heißt es in einem Schreiben an den US-Kongress, das die amerikanische Bischofskonferenz jüngst veröffentlichte. Sexuelle Unterschiede würden ignoriert und das Geschlecht nur als gesellschaftliches Konstrukt präsentiert.

Gefahr, Recht auf Leben zu verletzen

Das Gesetz hätte weitreichende Auswirkungen unter anderem auf Wohltätigkeitsorganisationen, die Gesundheitsversorgung, staatliche geförderte Abtreibungen, die Redefreiheit, den Frauensport sowie geschlechterspezifische Räumlichkeiten. 

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Die Bischöfe weisen auf die Worten von Papst Franziskus hin, der betont habe, dass „das biologische Geschlecht und die sozio-kulturelle Rolle des Geschlechts unterschieden, aber nicht voneinander getrennt werden“ könnten. Tragischerweise, so die Bischöfe weiter, könne der „Equality Act“ auch so ausgelegt werden, dass er ein Recht auf Abtreibung beinhalte, „womit die wertvollen Rechte auf Leben und Gewissensfreiheit verletzt werden“.

Der „Equality Act“ soll dafür sorgen, dass LGBT-Personen in wichtigen Lebensbereichen vor Diskriminierung geschützt sind, wie etwa im Berufsleben, bei der Wohnungssuche, im Bildungsbereich, bei der Kreditvergabe oder bei staatlich finanzierten Programmen. Dazu sollen bestehende Bürgerrechtsgesetze, allen voran der „Civil Rights Act“ aus dem Jahr 1964, dahingehend erweitert werden, dass sie auch die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität als „schützenswerte Charakteristiken“ betrachten. Das Repräsentantenhaus will noch in dieser Woche über das Gesetz abstimmen.

Bischöfe sehen Diskriminierung gläubiger Menschen

Die Schlussfolgerung der Bischöfe: „Anstatt die Würde des Menschen in einer Weise zu bekräftigen, die sinnvoll über bereits bestehende Schutzmaßnahmen hinausgehen, würde der Equality Act gläubige Menschen diskriminieren.“

Unterzeichnet ist die Stellungnahme von den Vorsitzenden von fünf Bischofskomitees, darunter der Bischof von Oakland, Michael Barber Vorsitzender des Komitees für katholische Bildung, der Erzbischof von Oklahoma City, Paul Coakly, Vorsitzender des Komitees für soziale Gerechtigkeit, der New Yorker Kardinal Timothy Dolan, Vorsitzender des Komitees für Religionsfreiheit, sowie Erzbischof Joseph Naumann, Vorsitzender des Komitees für den Lebensschutz.  DT/mlu

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