Der von US-Präsident Donald Trump eingebrachte Friedensplan für den Nahen Osten stößt auf Widerspruch von Seiten der US-Bischöfe. Israelis und Palästinenser seien die einzigen, die ihre Differenzen überbrücken und sich auf eine gemeinsame Resolution einigen könnten, um den jahrzehntelangen Konflikt beizulegen, schreibt der Vorsitzende des Ausschusses für Gerechtigkeit und Frieden, Bischof David Malloy, in einem Brief an US-Außenminister Mike Pompeo.
Auf "fairen Kompromiss" hinarbeiten
Mit der Unterstützung der internationalen Gemeinschaften müssten die beiden Völker auf einen „fairen Kompromiss“ hinarbeiten, der den Ansprüchen beider Seiten gerecht werde, heißt es in dem Brief. Dabei betonen die US-Bischöfe, in Einklang mit dem Heiligen Stuhl stets direkte Gespräche zwischen Israel und Palästina und eine Zwei-Staaten-Lösung befürwortet zu haben.
Wesentlich für eine ertragreiche Diskussion sei, „dass jeder Staat die Legitimität des anderen anerkennt und unterstützt“. Ob es in Zukunft Frieden im Nahen Osten geben könne, hänge von jener gegenseitigen Anerkennung ab. Dazu seien jedoch konkrete Schritte notwendig, etwa gemeinsame Beratungen und Zusammenarbeit. Der von der Trump-Regierung entworfene Plan berücksichtige diese Punkte nicht, warnen die US-Bischöfe.
13 Kirchenoberhäupter in Jerusalem lehnen Plan ab
„Die katholische Kirche in den USA anerkennt und unterstützt die legitimen Ansprüche von Israelis wie Palästinensern, ihre eigene Nation auf Grundlage der kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Werten zu gründen“, heißt es abschließend in dem Brief von Bischof Malloy.
Zuvor hatten bereits 13 Kirchenoberhäupter in Jerusalem, darunter der griechisch-orthodoxe Patriarch, der armenisch-apostolische Patriarch, der Apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats, Pierbattista Pizzaballa, und Franziskaner-Kustos Francesco Patton, den Plan kritisiert. Auch die Europäische Union hält am Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung fest.
DT/mlu
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