Mehrere katholische US-Bischöfe haben die amerikanische Regierung aufgefordert, von den geplanten Hinrichtungen im Dezember und Januar abzusehen. In einer Erklärung, die am Montag auf der Website der US-Bischofskonferenz veröffentlicht wurde, appellieren die Erzbischöfe Paul Coakley und Joseph Naumann an US-Präsident Donald Trump und dessen Justizminister William Barr, „in der Adventszeit der göttlichen Gnade zu gedenken“ und Vollstreckungen von Todesurteilen auf Bundesebene zu stoppen.
"Hinrichtungen sind keine Lösung"
Bereits im vergangenen Jahr hätten drei amerikanische Bischöfe zur Adventszeit darauf hingewiesen, dass es im Widerspruch zur Jahreszeit der Gnade stehe, wenn die Regierung wieder Hinrichtungen durchführen lasse. „Aber die Exekutionen wurden wieder aufgenommen“, schreiben die Bischöfe. Seit Juli seien es bereits acht gewesen, dazu seien noch in dieser Woche zwei weitere geplant, drei im Januar. Die nächste Hinrichtung, die in drei Tagen ansteht, wäre bereits die zehnte nach Bundesrecht im laufenden Jahr.
Wörtlich schreiben die US-Bischöfe: „Wir sind alle Sünder. Manche habe schreckliche Dinge getan. Opfer brauchen Hilfe. Frieden bedarf Gerechtigkeit. Aber Hinrichtungen sind keine Lösung.“ Paul Coakley, Erzbischof von Oklahoma, ist Vorsitzender des Komitees der US-Bischöfe für Justiz und menschliche Entwicklung, Joseph Naumann, Erzbischof von Kansas City, ist Vorsitzender des Komitees für Lebensschutz.
Breite Kritik führender US-Katholiken
Auch den Beschluss der US-Regierung, weitere Methoden zur Vollstreckung von Todesurteilen auf Bundesebene zuzulassen, wie etwa den elektrischen Stuhl, kritisieren die Bischöfe. Bereits im November hatte die Trump-Administration entschieden, für Hinrichtungen auf Bundesebene all jene Methoden zu erlauben, die in den einzelnen Bundesstaaten gelten würden, in denen die Strafe verhängt worden war. Die Änderung soll zum 24. Dezember in Kraft treten. Der Vorstoß war auf breite Kritik von führenden Katholiken in den USA gestoßen. DT/mlu
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