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US-Baptist kritisiert: LGBT-Lobby nimmt christliche Bildungseinrichtungen ins Visier

Die LGBT-Organisation „Human Rights Campaign“ stellt mit einem 85-Punkte-Plan klar, welche Veränderungen sie von der neuen US-Regierung im Hinblick auf die Umsetzung von LGBT-Richtlinien erwartet.
Katholische Unis in den USA
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Konservative Kommentatoren in den USA warnen vor einer weiteren Einschränkung der Meinungsfreiheit und davor, dass die Existenz christlicher Schulen und Universitäten auf dem Spiel stehen könnte.

Die „Human Rights Campaign“, eine der prominentesten LGBT-Organisationen in den Vereinigten Staaten, hat einen „Blueprint for positive Change 2020“ herausgegeben. In dem 24-seitigen Dokument fordert sie von Joe Biden, den sie während seines Wahlkampfes unterstützt hatte, und seiner künftigen Regierung die Umsetzung ihrer 85 Punkte umfassenden Agenda durch entsprechende Gesetzesvorhaben. Konservative Kommentatoren in den USA warnen vor einer weiteren Einschränkung der Meinungsfreiheit und davor, dass die Existenz christlicher Schulen und Universitäten auf dem Spiel stehen könnte, sollte die Agenda tatsächlich umgesetzt werden.

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Albert Mohler, Präsident des theologischen Seminars „Southern Baptist Theological Seminary“ der Baptisten – der größten protestantischen Konfession der USA – analysiert das Dokument auf seiner Webseite. Das Verblüffendste an dem Text ist für ihn der Abschnitt, der sich mit den Forderungen der Human Rights Campaign an das Bildungsministerium befasst. In dem entsprechenden Text heißt es, dass eine künftige Biden-Administration dafür sorgen solle, dass „Richtlinien zur Nichtdiskriminierung sowie wissenschaftlich fundierte Lehrpläne nicht durch religiöse Ausnahmeregelungen in Bezug auf die Zulassungsnormen untergraben werden“.

Das Bildungsministerium solle demgemäß eine präzisierende Verordnung herausgeben, mit der verdeutlicht werde, dass „keine Anerkennung von religiösen Institutionen“ vorgesehen sei, die nicht „neutralen Zulassungsvorgaben genügen, einschließlich der Richtlinien zur Nichtdiskriminierung sowie wissenschaftlicher Anforderungen an den Lehrplan“. Doch das, so meint Mohler, sei „eine Atombombe“: Dieser Text fordere offen von der Biden-Administration, „christlichen Einrichtungen, christlichen Colleges und Universitäten, aber auch anderen religiösen Institutionen und Schulen eine Zulassung zu verweigern – oder die Zulassungsverweigerung zumindest zu erleichtern –, wenn diese Schulen die Forderungen der Nichtdiskriminierung der LGBTQ-Community und auch ‚wissenschaftlichen Anforderungen an den Lehrplan‘ nicht erfüllen“. 

Schöpfungsgeschichte als Grundlage des Unterrichts

Das sei „perfide“, findet der Baptist. Denn damit würden Schulen von einer Anerkennung ausgeschlossen, die sich in ihrer Lehre an christlichen und biblischen Grundsätzen ausrichteten. Damit seien alle Schulen in ihrem Fortbestand bedroht, die die Schöpfungsgeschichte zu einer Grundlage ihres Unterrichts machten - wobei man wissen muss, dass sich viele Christen in den USA gegen Darwins Evolutionstheorie wenden und sich stattdessen auf die Genesis berufen. Doch zur Genesis gehöre eben auch, so betont Mohler, dass Gott den Menschen als Mann und Frau schuf: „Es gibt nun diejenigen, die sagen, das sei keine gute Wissenschaft“.

Der „Blueprint for positive Change 2020“ sei, so ist Mohler überzeugt, „ein unverhohlener Versuch, jegliches christliche College oder jegliche christliche Universität zu schließen, die es wagen sollten, tatsächlich christlich zu sein“.  DT/ks

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