Anfang November 2020 überraschte die Nachricht einer Revolte im Norden des Vielvölkerstaates Äthiopien die Weltöffentlichkeit. Erst vor einem Jahr hatte der junge äthiopische Premierminister den Friedensnobelpreis erhalten wegen seiner Politik des Ausgleichs mit dem Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegner Eritrea. Um die Vorgänge in Äthiopien, einem Land mit uralter christlicher Tradition, und seiner nördlichen Grenzregion Tigray, voller Kirchen und Klöster, zu verstehen, muss man weit zurückblicken. Als 1991 die Befreiungsorganisation EPLF die Unabhängigkeit Eritreas erkämpfte und die Tigray-Befreiungsfront TPLF die Herrschaft in Äthiopien vom marxistischen Mengistu-Regime übernahm, waren beide Alliierte, deren Kooperation zum ...
Tigray
Unsicherheit am Horn von Afrika
Könnte der Konflikt in Tigray das christliche Äthiopien dauerhaft destabilisieren?