Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Budapest

Ungarn geht es um den Schutz der Kinder

Politik-Experte Bence Bauer nimmt Viktor Orbáns umstrittene Gesetzesreform genau unter die Lupe.
Umstrittenes Gesetz in Ungarn
Foto: Peter Kollanyi (MTI) | Bence Bauer vom „Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit“ zeigt in einer großen Analyse in der „Tagespost“, dass die Gesetzesreform in Ungarn „ausschließlich dem Schutz der Minderjährigen“ dient.

Die aktuelle ungarische Gesetzesreform wird europaweit heftig kritisiert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte sie „eine Schande“ und warf der ungarischen Regierung vor, Homosexuelle zu diskriminieren. Der niederländische Regierungschef Mark Rutte meinte gar, Ungarn habe in der EU nichts mehr zu suchen.

Lesen Sie auch:

Den Schutz der Minderjährigen im Blick

Demgegenüber zeigt Bence Bauer vom „Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit“ in einer großen Analyse in der „Tagespost“, dass die Gesetzesreform „ausschließlich dem Schutz der Minderjährigen“ dient. Bauer, der in Budapest lebt, aber auch schon in Deutschland sowie in Brüssel gearbeitet hat, nimmt die acht betroffenen Einzelgesetze genau unter die Lupe. Sein Fazit: Im Mittelpunkt stehe „der Schutz von Kindern und die Stärkung der elterlichen Rechte, insbesondere hinsichtlich der Sexualaufklärung.“

Geschützt würden die Kinder, erwachsene Personen seien nicht betroffen. So gebe es in Ungarn eine sehr aktive homosexuelle Gemeinschaft, deren Rechte geschützt seien. Die eingetragene Lebenspartnerschaft sei von der rechtlichen Neuregelung ganz unberührt. Die ungarische Gesellschaft sei „tolerant gegenüber unterschiedlichen Lebensentwürfen“. Es gebe aber in Ungarn keine Akzeptanz dafür, „dass sexuelle Minderheiten ihre Orientierungen oder Verhaltensweisen den Menschen aufdrängen“.  DT/sba

Lesen Sie die ganze Analyse zu den neuen ungarischen Kinderschutz-Gesetzen in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

Themen & Autoren
Vorabmeldung Mark Rutte Ursula von der Leyen

Weitere Artikel

Immer mehr Politiker weltweit wissen: Wer in 2023/2024 Wahlen gewinnen will, muss dazu geneigt sein, den starken Mann zu mimen.
19.07.2023, 17 Uhr
Stefan Ahrens
Der Einfluss Helmut Kentlers auf die Entstehung der „Emanzipativen Sexualpädagogik“ ist jetzt belegt. Bildungseinrichtungen und Fachverbände müssen nun reagieren.
28.02.2024, 11 Uhr
Franziska Harter
Niederlande: Der Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders stellt auch eine konfessionelle Wende dar, schreibt der Chefredakteur des „Katholiek Nieuwsblad“ in einem Gastbeitrag.
26.11.2023, 20 Uhr
Anton De Wit

Kirche