Selbst der altgediente Kardinal Camillo Ruini, ehemals Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz und Vikar des Papstes für die Diözese Rom, hat sich jetzt über die „schwere Regierbarkeit“ Italiens beklagt. Während einer Veranstaltung in Rom zur Einigung Italiens vor hundertfünfzig Jahren meinte der erfahrene Kirchenmann, selbst in den guten Jahren der italienischen Nachkriegsgeschichte wie 1948 nach der Wahl Alcide De Gasperis seien Regierungen in Italien nie von dauerhafter Stabilität gewesen. Dies sei ein „Element der Schwäche“ gegenüber anderen europäischen Nationen, erklärte der Kardinal – und sprach damit aus, was derzeit vielen Italienern durch den Kopf gehen mag. Etwas wie ein Fluch scheint über der Politikerkaste ...
Totgesagte leben länger
Der italienischen Linken fehlt es an einer Führungsfigur – Das ist Silvio Berlusconis große Chance. Von Guido Horst