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Thüringen: Katholischer AfD-Kandidat Leupold erringt kein Mandat

Der AfD-Kandidat und katholische Theologe Andreas Leupold unterliegt in Nordhausen seiner Konkurrentin von der Linkspartei. Vertreter der Kirchen reagieren indes mit Besorgnis auf das Ergebnis der Thüringer Landtagswahl.
AfD-Kandidat Leupold verliert gegen Linken-Kandidatin
Foto: Martin Schutt (ZB) | Aufgrund von nur elf Direktmandaten für die AfD konnte Leupold, der Listenplatz 22 belegte, nicht über die Liste in den Landtag einziehen.

Der für die AfD angetretene katholische Theologe Andreas Leupold hat den Einzug in den Erfurter Landtag verpasst. Er unterlag im Thüringer Wahlkreis Nordhausen 2 mit 24,4 Prozent Katja Mitteldorf, der Sprecherin für Religionsfragen der Linken-Landtagsfraktion, die mit 32,6 Prozent das Direktmandat gewann. Steffen Iffland von der CDU erhielt 22,4 Prozent der Stimmen. Aufgrund von elf Direktmandaten für die AfD konnte Leupold (Listenplatz 22) nicht über die Liste in den Landtag einziehen.

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CDU verliert rund elf Prozentpunkte, AfD legt mehr als zehn zu

Bei der Thüringer Landtagswahl am Sonntag ist die Linke mit 31 Prozent erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland geworden. Die AfD ist auf 23,4 Prozent gekommen und hat damit über zehn Prozentpunkte zugelegt. Die CDU hat rund 11 Prozentpunkte verloren und 21,8 Prozent erreicht. Die SPD ist auf 8,2 Prozent gekommen, die Grünen auf 5,2 Prozent, die FDP auf fünf Prozent. Insgesamt hat die Landtagswahl Linkspartei und AfD gestärkt.

Die Bischöfe in Thüringen reagierten mit Besorgnis auf das Ergebnis der Landtagswahl. Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sagte am Montag in einer Stellungnahme, „aufrechte Demokratinnen und Demokraten“ müssten „aufstehen und unsere Werte verteidigen: am Stammtisch, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz und wo auch immer populistische Phrasen gedrechselt werden“. Das Ergebnis der Landtagswahlen sei eine große Herausforderung.

Bisherige Strategie der Kirchen gescheitert

Die bisherige kirchliche Strategie im Umgang mit der AfD hält der  Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt für gescheitert. Gegenüber der Tagespost hatte Patzelt mit Blick auf den Landtagswahlkmapf erklärt, die Kirchen täten „gut daran, ,Gott zu geben, was Gottes ist – dem Kaiser aber, was des Kaisers ist', also sich nicht mit religiösen Argumenten samt sachlichem Überlegenheitsanspruch in den Zuständigkeitsbereich pragmatisch-weltlicher Entscheidungsfindung hineinzudrängen.“

DT/KNA

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