So wie die internationale Außenpolitik heute nach guten Theologen verlangt – ein Diktum des ehemaligen Außenministers Joschka Fischer –, so verlangt die italienische Innenpolitik nach guten Psychologen. Die Eskalation der Auseinandersetzung um Silvio Berlusconi, die so nebenbei und eher als Kollateralschaden den Chefredakteur der Zeitung der Italienischen Bischofskonferenz hinweggefegt hat, ist in ihren krampfartigen Aufblähungen nur noch nachzuvollziehen, wenn man die Kunst der Seelenkenntnis versteht. Aber die Italiener sind gute Psychologen, darum können sie nachempfinden, was mit dem Mann vor sich geht, den man den Cavaliere nennt.
Superman lächelt nicht mehr
Berlusconi setzt auf Angriff – und läutet damit seinen eigenen Niedergang ein