Die Meldungen häufen sich, doch sie finden wenig Beachtung. In großen Teilen Süd- und Südostasiens wird die Corona-Krise von religiösen Fanatikern ausgenutzt, um gegen Minderheiten zu hetzen. Offensichtlich finden die durch die Pandemie ausgelösten gesellschaftlichen Spannungen in der Repression gegen Minoritäten ein Ventil. Das betrifft vor allem die mehrheitlich islamischen Staaten der Region, aber auch das hinduistische Indien. Opfer sind überwiegend Christen. Dazu kommen Hindus und Muslime dort, wo sie in der Minderheit sind. In Indonesien, dem bevölkerungsreichsten islamischen Land der Welt und lange das Musterbeispiel für einen toleranten, aufgeklärten Islam, gewinnen die radikalen Kräfte weiter an Zulauf.
Jakarta
Südasien: Die Islamisten sind auf dem Vormarsch
Schon vorher war die Situation für Christen und Angehörige religiöser Minderheiten in südostasiatischen Staaten schwieriger geworden. Die Pandemie hat dies nun verstärkt. Eine Übersicht.