Es gibt in Deutschland eine bürgerliche Mehrheit. Das war zuletzt vor fünfzehn Jahren der Fall. Das Bild von der sich stetig weiter nach links verschiebenden Republik ist also überzeichnet – zumindest aktuell. Union und FDP haben den Regierungswechsel und damit ihr Wahlziel erreicht. Ein Sieg allemal, doch muss die Begeisterung darüber in den beiden Parteien unterschiedlich ausfallen. Während die Freien Demokraten angesichts ihrer neuen Stärke in Jubel ausbrechen dürfen, sind bei CDU und CSU moderate Töne angemessen. Denn das erzielte Ergebnis liegt noch unter dem als schlecht ausgemachten Resultat von 2005. Die Union hat zwar einen Sieg errungen, aber er hat einen bitteren Beigeschmack.