Vor wenigen Wochen noch schien alles auf eine große Konfrontation zuzulaufen: Trotz eines eindeutigen Spruchs des Internationalen Gerichtshofs, der die Rechtmäßigkeit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo bestätigte, wollte die politische Führung Serbiens nicht nachgeben. Zu sehr hatte sie sich in die Kosovo-Frage verbissen, um nun vor der eigenen und vor der Weltöffentlichkeit zu kapitulieren. Doch nach massiven Interventionen europäischer und amerikanischer Größen lenkte Staatspräsident Boris Tadic ein. Das politische Belgrad signalisierte einen neuen Pragmatismus in der hochsensiblen Kosovo-Frage. Und nun weiß man auch warum.
Serbiens Weg aus der Isolation
Die Europäische Union gibt den Erben von Milosevic eine neue Chance Von Stephan Baier