Der Verdruss über die geplatzten Jamaika-Sondierungen hat sich gelegt. Spannend bleibt jedoch die Debatte über einen Begriff, der als mögliche Klammer eines schwarz-grün-gelben Bündnisses gehandelt wurde: Heimat. Die Grünen diskutieren darüber mit einer Leidenschaft, die viele der Partei gar nicht mehr zugetraut haben. Alt-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) mahnte jüngst im Magazin Cicero: „Themen wie Heimat und Überfremdungsängste sollten nicht rechten Kreisen überlassen werden.“ Und die Union hat den Begriff wiederentdeckt wie ein Buch, das ungenutzt im Regal verstaubte. Gut möglich, dass er auch von einer möglichen großen Koalition aufgegriffen wird.
Politik
Sehnsucht nach einem Fixpunkt
Die Renaissance des Heimatbegriffes hat politische Folgen – In Bayern und NRW gibt es sogar „Heimatministerien“. Von Martin Unger