Im Herbst 1989 standen sie an Straßenecken und auf öffentlichen Plätzen, scheinbar gelangweilt, rauchend und mit getönten Brillen. Junge Männer, Anfang Zwanzig, bei denen das geübte Auge des DDR-Bürgers schon von weitem erkannte, dass es sich um Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) handelte. Ihr Auftrag: Jeden Ansatz von Opposition gegen das SED-Regime im Keim ersticken, politisch-negative Kräfte binden und Rädelsführer zuführen, sprich: wie Sperrmüll in bereitstehende Armeelastwagen werfen und in abgelegenen Kellern und Kasernen festhalten, bis sich der konterrevolutionäre Spuk gelegt hatte.
Roten Wein einschenken
Berlin: Staatssekretär Holm will „nur“ im Wachregiment der Stasi gedient haben – Dabei war seine Einheit als Schlägertruppe berüchtigt. Von Benedikt Vallendar