In Italien ist der seit Mai dieses Jahres geführte Wahlkampf in seine heiße Phase eingetreten und hält das Land noch zwei Monate lang im Griff. Ministerpräsident Matteo Renzi kämpft um sein politisches Überleben – und hat den bisher größten Fehler seiner Amtszeit gemacht: Es geht um ein Referendum über eine Verfassungsreform, die seine Regierung bereits durch beide Kammern des italienischen Parlaments gebracht hat und die nun noch durch eine Volksabstimmung bestätigt werden muss. Renzi hat die Umsetzung der Reform und damit auch den positiven Ausgang des Referendums mit seiner politischen Zukunft verbunden – zumindest am Anfang, als die geplante Verfassungsreform die Mehrheit im Parlament erhielt.
Renzi hat sich selbst ein Bein gestellt
Indem er eine Verfassungsreform mit seinem politischen Schicksal verknüpft hat, muss Italiens Premier nun gegen alle Fronten kämpfen. Von Guido Horst