Tatsächlich war Mussolini schon vor den Rassengesetzen von 1938 wieder zum Priesterhasser geworden; er selbst verglich die anschließenden Beziehungen zwischen Italien und dem Vatikan mit den kurzen Flitterwochen eines jungen Brautpaars. Auch in der Kirche waren viele unzufrieden, so dass Giovanni Battista Montini sich damals fragte, ob sich all die Jahre des Kampfes gelohnt hätten, nur um zu einem solchen Waffenstillstand zu gelangen. Auf die Frage des späteren Paul VI., antwortet, wenngleich indirekt, Alcide De Gasperi, der ganz sicher kein Faschist war: „Angesichts von Mussolinis hartnäckigem Klopfen an der Tür zum Apostolischen Palast konnte der Papst nicht anders als ihm zu öffnen.