Während einem der durch die Fastenexerzitien gedämpfte Betrieb im Vatikan wie die Ruhe vor dem Sturm vorkommt, bereiten sich in aller Welt die Kardinäle der katholischen Kirche darauf vor, eine nicht geplante Reise nach Rom anzutreten. Es gilt, den nächsten Nachfolger Petri zu wählen, während der bisherige Amtsinhaber noch lebt. Eine solche Situation hat es in dieser Weise noch nie gegeben – und so könnte es geschehen, dass Benedikt XVI. nochmals aktiv wird, wenn es um das Kardinalskonsistorium geht, das seine eigene Nachfolge regelt. So kursiert im Vatikan der Gedanke, das Konklave ganz pragmatisch schon früher beginnen zu lassen, eben dann, wenn alle wahlberechtigten Purpurträger in der Ewigen Stadt eingetroffen sind.
Papstwahl ohne Lager und Kandidaten
Allmählich richtet sich in Rom der Blick auf das kommende Konklave, das es in dieser Weise so noch nie gegeben hat. Von Guido Horst