Die Debatte um die Verantwortung prominenter amerikanischer Katholiken für die gewaltsamen Ausschreitungen am US-Kapitol in Washington hat nun auch Auswirkungen auf eine Preisverleihung der Legionäre Christi. Die römische Ordensuniversität der Legionäre, „Regina Apostolorum“, zieht die Vergabe der Auszeichnung „Una vita per la vita“ (Ein Leben für das Leben) an den amerikanischen Priester und Lebensschutz-Aktivisten Frank Pavone zurück.
Aspekte, die zuvor nicht berücksichtigt wurden
Pavone hätte den Preis eigentlich am 25. Januar für sein Engagement zum Schutz ungeborenen Lebens erhalten sollen. In einer knappen Stellungnahme der päpstlichen Hochschule heißt es, man verzichte auf die Preisvergabe an Pavone, „nachdem Aspekte in Betracht gezogen wurden, die bei der ursprünglichen Entscheidung nicht berücksichtigt worden waren“. Man danke all denjenigen, die das menschliche Leben „schätzen, lieben respektieren und verteidigen“.
Pavone, der sich auf dem Kurzmitteilungsdienst „Twitter“ selbst als „stolzer Unterstützer von Präsident Donald Trump“ bezeichnet, warf dem künftigen Präsidenten Joe Biden auch unmittelbar nach dem Sturm auf das Kapitol am 06. Januar vor, ein „Betrüger“ und „nicht der gewählte Präsident“ zu sein. „Biden sollte die Klappe halten. Er hat nicht die Autorität, jetzt zu sprechen“, kommentierte er auf Twitter, als dieser die Ausschreitungen verurteilte. Wiederholt nannte er Biden „verblendet“, die demokratische Partei „korrupt“ und „heuchlerisch“.
Einer der großartigsten Präsidenten der Geschichte
Das von den Demokraten im Repräsentantenhaus mit der Unterstützung von zehn republikanischen Abgeordneten eingeleitete Amtsenthebungsverfahren gegen Trump kommentierte er mit den Worten: „Wenn die Geschichte über Präsident Trump als einen unserer großartigsten Präsidenten urteilt, wird man euren Namen mit Verachtung begegnen.“ DT/mlu
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