Die Frage, wozu man im 21. Jahrhundert, in dem Außenminister via Mobiltelefon und e-Mail in Kontakt stehen, überhaupt noch Botschafter braucht, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Doch wie immer argumentiert wird: Kadri Ecvet Tezcan, der türkische Botschafter in Wien, hat den Begründungen eine neue Dimension hinzugefügt. Mit einem einzigen Interview in der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ hat der aus Istanbul stammende Diplomat in Österreich eine Integrationsdebatte ausgelöst, für die Thilo Sarrazin in Deutschland ein ganzes Buch brauchte.
Österreichs Sarrazin ist Türke
Wie ein Botschafter aus Istanbul die politische Klasse in Wien auf die Palme, den Boulevard in Rage und dem Land eine Integrationsdebatte bringt Von Stephan Baier