Genau ein Jahr ist Christian Kern nun österreichischer Bundeskanzler, und er wäre es allem Anschein nach gerne noch eine Weile. Ins Amt gelangte er am 17. Mai 2016 nicht durch Wahl, sondern nach einem Aufstand der sozialistischen Basis gegen den glücklosen Kanzler Werner Faymann. Auch Reinhold Mitterlehner, der in der Vorwoche als ÖVP-Chef, Wirtschaftsminister und Vizekanzler das Handtuch warf, war nicht durch Wahl ins Amt gelangt, sondern weil die Granden seiner Partei dem glücklosen Michael Spindelegger den Rückhalt entzogen – wie nun ihm selbst. Auch wenn vorgezogene Neuwahlen in Österreich wenig Begeisterung auslösen, hat die Argumentation des neuen ÖVP-Chefs Sebastian Kurz ihre Logik: Die Wähler sollten entscheiden, wer die ...
Österreich rüstet zu einem Duell zu Dritt
Die rot-schwarze Regierung ist am Ende, doch gegen die Homo-Ehe hielt die Koalitionsdisziplin – Strache vereinnahmt die anderen Oppositionsparteien. Von Stephan Baier