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Nur 15 Prozent wünschen sich gläubigen Bundeskanzler

Ist es den Deutschen wichtig, dass der nächste Bundeskanzler ein gläubiger Christ ist? Wie eine aktuelle Tagespost-Umfrage ergibt, sehen dies 15 Prozent so. Unter Katholiken wünschen sich dies 22 Prozent.
Bundestagswahlkampf
Foto: Oliver Ziebe (WDR) | Je älter die Befragten, desto höher ist tendenziell der Anteil derjenigen, die sich einen gläubigen Christen als nächsten Bundeskanzler wünschen.

Nur 15 Prozent der Deutschen ist es wichtig, dass der nächste Bundeskanzler ein gläubiger Christ ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen ist eine absolute Mehrheit von 62 Prozent gegenteiliger Ansicht; 15 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.

Im Westen höhere Zustimmung als im Osten

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Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Mir ist es wichtig, dass der nächste Bundeskanzler bzw. die nächste Bundeskanzlerin ein gläubiger Christ bzw. eine gläubige Christin ist.“ Im Westen ist der Anteil derjenigen, denen dies wichtig ist, mit 17 Prozent höher als im Osten (9 Prozent). Je älter die Befragten, desto höher ist tendenziell der Anteil derjenigen, die sich einen gläubigen Christen als nächsten Bundeskanzler wünschen. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sind dies noch 11 Prozent, während es in der Gruppe der über 60-Jährigen 17 Prozent sind. 

Von den katholischen Befragten halten es 22 Prozent für wichtig, dass der nächste Bundeskanzler ein gläubiger Christ ist. Eine absolute Mehrheit von 55 Prozent in dieser Gruppe teilt diesen Wunsch nicht. Unter den Protestanten geben 20 Prozent an, einen gläubigen Christen im Bundeskanzleramt für wichtig zu halten, ebenfalls 55 Prozent sehen dies nicht so. Freikirchlichen Befragten ist dies unter allen Konfessionen am häufigsten wichtig (44 Prozent), 32 Prozent sind gegenteiliger Ansicht.

Union-Wähler wünschen sich am häufigsten gläubigen Bundeskanzler

Die Erhebung, für die 2.015 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 04. und dem 07. Juni befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Am häufigsten geben Wähler der Union an, ihnen sei es wichtig, dass der nächste Bundeskanzler ein gläubiger Christ ist (27 Prozent), gefolgt von Anhängern der AfD (26 Prozent). Von den SPD-Wählern geben dies 16 Prozent an, von den FDP-Wählern noch 13 Prozent. Anhänger der Linken wünschen sich noch zu 12 Prozent, dass der nächste Bundeskanzler ein gläubiger Christ ist. Am seltensten wünschen sich dies Wähler der Grünen (9 Prozent).  DT/mlu

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