Einmal in der Woche sitzt Tetjana Balaschowa mit ihren Studentinnen in ihrer Wohnung in Lemberg und packt Erste-Hilfe-Kästen für ukrainische Soldaten. Blutstillende Präparate, Druckverband, Anti-Schock-Mittel, eine Schere, Bedienungsanleitungen, eine Ikone. Das alles kommt in ein kleines Täschchen, auf dem ihre Kinder, die sechsjährige Sofia und der vier Jahre alte Andrij, mit wasserfestem Stift das rote Kreuz auftragen. Die kleinen Taschen werden von Freiwilligen gefertigt. „Es ist nur das Wichtigste drin“, sagt Tetjana, die als Dozentin an der TU Lemberg arbeitet, „und es ist nicht ganz billig“. Etwa 60 US-Dollar kostet ein Täschchen, das Geld kommt aus Privatspenden.
Niemand glaubt, dass die Waffenruhe hält
In der Ukraine hoffen viele, dass angesichts immer mehr toter russischer Soldaten die öffentliche Meinung in Russland kippt. Von Juri Durkot