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Mehrheit meint: Emotionen statt Argumente dominieren die Politik

Die deutsche Politik wird stärker von Emotionen als von Argumentationen geprägt, meint eine absolute Mehrheit der Deutschen. Katholiken teilen diese Ansicht noch häufiger als der Durchschnitt, wie eine aktuelle Tagespost-Umfrage ergibt.
Klausur der Spitzen von CDU und CSU
Foto: Kay Nietfeld (dpa) | Argumentieren sie noch oder streiten sie schon? Markus Söder und Armin Laschet bei einer Klausur der Spitzen von CDU und CSU.

57 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die aktuelle deutsche Politik stärker von Emotionen als von Argumentationen geprägt ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen sehen nur 18 Prozent dies nicht so; weitere 18 Prozent wissen nicht, wie sie die Frage einschätzen sollen.

Mehrheitliche Zustimmung in allen Altersgruppen

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Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Die Politik in Deutschland wird aktuell stärker von Emotionen als von Argumenten geprägt.“ Während die Aussage bei den Befragten aller Altersgruppen auf absolut-mehrheitliche Zustimmung stößt, ist sie unter den 30- bis 39-Jährigen mit 50 Prozent am geringsten. Am höchsten ist die Zustimmung mit 64 Prozent bei den über 60-Jährigen. 

Von den katholischen Befragten ist eine überdurchschnittlich große Mehrheit von 61 Prozent der Ansicht, dass die Politik in Deutschland aktuell stärker von Emotionen als von Argumenten geprägt wird. Nur 16 Prozent stimmen der Aussage nicht zu. Unter den Protestanten stimmen 56 Prozent und damit etwas weniger als unter den Katholiken der Aussage zu. 21 sind gegenteiliger Ansicht. Freikirchler sind ebenfalls zu 56 Prozent der Ansicht, die Politik in Deutschland werde aktuell stärker von Emotionen als von Argumenten geprägt. Von den muslimischen Befragten teilen dagegen nur 40 Prozent diese Ansicht. 

AfD-Wähler stimmen am häufigsten zu

Die Erhebung, für die 2.080 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 30. Juli und dem 02. August befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Wähler der AfD sind mit 73 Prozent am häufigsten der Ansicht, dass die Politik in Deutschland aktuell stärker von Emotionen als von Argumenten geprägt wird. In jeder Wählergruppe stimmt eine absolute Mehrheit der Aussage zu. Zweithäufigste Zustimmung kommt von Wählern der FDP und der Grünen mit jeweils 66 Prozent, gefolgt von Wählern der Linken (62 Prozent). Vergleichsweise am seltensten stimmen Wähler der Union und der SPD mit je 55 Prozent der Aussage zu.  DT/mlu

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