"Unser Land befindet sich in einem Zustand, wie ich ihn zuvor noch nicht erlebt habe. Die Gesellschaft ist stark politisiert, aber gleichzeitig in erheblichen Maße polarisiert und auch moralisiert", schreibt Carsten Linnemann in einem Gastbeitrag in der kommenden Ausgabe der Tagespost.
"Meine Forderung nach einer Vorschulpflicht für
Kinder, die kaum Deutsch können, löste eine Welle
emotionaler Reaktionen aus, die von Rassismusvorwürfen
bis hin zu euphorischer Zustimmung reichten"
Carsten Linnemann, CDU-Bundestagsabgeordneter
Der Bundesvorsitzende der Mitteslstands- und Wirtschaftsverinigung macht am eigenen Beispiel klar, was er damit meint: "Was passiert, wenn unbequeme Fragen aufgeworfen werden, konnte ich ich in diesem Sommer selbst erleben. Meine Forderung nach einer Vorschulpflicht für Kinder, die kaum Deutsch können, löste eine Welle emotionaler Reaktionen aus, die von Rassismusvorwürfen bis hin zu euphorischer Zustimmung reichten", schreibt der 42-jährige CDU-Bundestagsabgeordnete aus Paderborn.
Die Grenze des Sagbaren wird enger
"Mir scheint, als sei unsere Gesellschaft schon derart gespalten, dass wichtige Themen kaum noch sachlich und differenziert diskutiert werden können. Aus diesem Grund verstehe ich jeden, der sagt, dass die Grenzen des Sagbaren enger werden." Jeder, der Probleme offen anspreche, sei es in der Flüchtlingsfrage oder eben in dieser Grundschuldebatte, habe ein Anrecht darauf, dass ihm mit Argumenten geantwortet werden, statt ihn pauschal als Rassisten zu bezeichnen. Linnemanns Schlussfolgerung: "Der Wille zur Empörung über jede Äußerung, die nicht politisch korrekt ist, hat die Gesellschaft polarisiert und die Ränder, allen voran die AfD, gestärkt."
DT/sesa
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost, welche Lösungsvorschläge Carsten Linnemann macht, um die Debattenkultur zu verbessern.