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Leo Maasburg: Lebensschutz ist nicht auf Trump angewiesen

Der ehemalige Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke Österreich sieht im Auftritt von US-Präsident Trump beim March for Life den logischen Schritt eines Politikers, „der Meinungen formt und auf ihren Wellen surft“.
Donald Trump und der Lebensschutz
Foto: Evan Vucci (AP) | Die Hoffnung bestehe, so Pater Leo Maasburg, „dass Trump durch die Beschäftigung mit der Frage Lebensschutz diesen auch persönlich mehr und mehr verinnerlicht“.

Als „Bekenntnis zur Heiligkeit des Lebens“ und somit zu Gott als dessen Ursprung nennt der ehemalige Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke Österreich, Pater Leo Maasburg, die Teilnahme von US-Präsident Donald Trump am „March for Life“ in Washington. Trumps Auftritt habe zwar wohl auch „viele pragmatische Gründe persönlicher Vorteile“, erklärt Maasburg gegenüber der Tagespost. Die Hoffnung bestehe aber, „dass Trump durch die Beschäftigung mit der Frage Lebensschutz diesen auch persönlich mehr und mehr verinnerlicht“.

Lebensschutz persönlich mehr und mehr verinnerlichen

Maasburg, der mit einer kleinen Gruppe aus Deutschland und Österreich am amerikanischen Pendant zum „Marsch für das Leben“ in der US-Hauptstadt teilgenommen hat, sieht Trumps Auftritt darüber hinaus als „den logischen Schritt eines Politikers, der Meinungen formt und auf ihren Wellen surft“.

Auf den von Kritikern eingebrachten Einwand, der Präsident instrumentalisiere den Marsch für den eigenen Wahlkampf, antwortet Maasburg, dass die Teilnahme eines Präsidenten solch ein Ereignis zwar leicht in die Ecke einer Wahlveranstaltung rücke. „Zeugnisse, zum Beispiel von Abtreibungsüberlebenden, setzten aber doch andere Schwerpunkte.“ Zudem sei der Marsch für das Leben, wie auch der ganze Lebensschutz, vor Trump entstanden „und im Wesentlichen nicht auf seine Unterstützung angewiesen“. Zeigen müsse sich dennoch, wie weit sich die Organisatoren verzwecken ließen „und vor dem Karren Trumps laufen“.

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Leben als überparteilichen Wert präsentiert

Maasburg, der die heilige Mutter Teresa sieben Jahre als Priester, Dolmetscher und Organisator rund um die Welt begleitete, äußert sich auch zur Frage, welche Rolle die Parteizugehörigkeit beim „March for Life“ spielte. „Die Zugehörigkeit zur einen oder anderen Seite des politischen Spektrums wurde nicht verschwiegen, war aber auch nicht Schwerpunkt der Aufmerksamkeit der Organisatoren“, so der 71-Jährige. Immer wieder sei versucht worden, das Leben als überparteilichen Wert zu präsentieren. Die durch die Medien wahrnehmbare Radikalisierung der Positionen der Demokraten in eine lebensfeindliche Richtung habe jedoch bewirkt, „dass nicht viele ihrer Repräsentanten in diesem Forum etwas zu sagen hatten“.

Das generelle Bild des Marsches habe ihn an Weltjugendtage erinnert, ergänzt Maasburg. Dominierender Eindruck sei ein niedriges Durchschnittsalter der Teilnehmer gewesen. Mit der Reise nach Washington und der Teilnahme am Marsch habe man auch versuchen wollen, ein Überspringen des „Pro-Life-Virus“ auf europäische Politiker und kirchliche Hirten zu fördern. „Dass sie eines Tages an diesem Zeugnis teilnehmen werde erhoffe und erbete ich.“

DT/mlu

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