Erst das Schweigen, dann der Schock, jetzt ein Vier-Päpste-Jahr. Als Benedikt XVI. das „Jahr des Glaubens“ ausrief, waren jene Reaktionsmuster zu erkennen, die man leider typisch nennen muss. Während die Initiative vielerorts dankbar aufgegriffen wurde, fiel die Antwort im Mutterland des Protestantismus – von lobenswerten Ausnahmen abgesehen – insgesamt ziemlich piano aus. Lass' den Papst in Rom einen guten Mann sein, wir kochen unser eigenes Süppchen. So lässt sich die Schweige-Strategie beschreiben, mit der man auch diesmal die große Chance eines deutschen Pontifikates ziemlich klein gehalten hatte. Das „Jahr des Glaubens“ tröpfelte vor sich hin. Dann kam der Donnerschlag: Benedikt XVI. trat zurück.
Leitartikel: Willkommen im Vier-Päpste-Jahr
Von Markus Reder