Mit ihren Beschlüssen auf dem Euro-Gipfel in Brüssel haben die Staats- und Regierungschefs die Symptome der Schuldenkrise bekämpft, nicht aber deren Ursachen. Doch das war wohl angesichts der nationalen Egoismen auch nicht anders zu erwarten. Der wohl wichtigste Baustein zur Stabilisierung Europas ist ein Schuldenschnitt für Griechenland. Um dessen Pleite zumindest offiziell abzuwenden – de facto steht sie schon lange fest –, sollen private Gläubiger, also vor allem Banken und Versicherungen, „freiwillig“ auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten und so Athens Staatsverschuldung von derzeit 160 auf 120 Prozent des BIP im Jahr 2020 drücken.
Leitartikel: Riskanter Wechsel
Von Andreas Wodok