Geopolitische Vakuen haben eine kurze Lebensdauer. Das zeigt sich jetzt am Beispiel Ägyptens. Der Besuch von Russlands Staatschef Putin in Kairo zielte darauf ab, den Raum zu füllen, den der Westen freigemacht hat. Anders als Washington und Berlin übt Moskau keine Kritik an der Menschenrechtslage in Sisis Ägypten. Der Besuch gab Putin die Möglichkeit, wenigstens für einen Moment der Isolation zu entkommen, in die ihn die westliche Staatenwelt wegen der Ukraine gedrängt hat. Sisi wiederum ist dankbar für die östliche Option, nachdem das Verhältnis zu Washington derart kühl geworden ist. Erinnerung an die pro-sowjetische Ausrichtung Ägyptens unter Nasser werden wach.
Leitartikel: Putin in Nahost
Von Oliver Maksan