Früher war alles besser. Ab einem gewissen Alter und dem damit verbundenen Erfahrungsreichtum wächst die Versuchung, das Leben und die Politik mit dieser Formel zusammenzufassen. Man schaut zurück, statt nach vorn. Man verklärt das Geschehene, anstatt sich um das noch nicht Ereignete, aber potenziell Gute zu mühen. Gerade der biologisch unvermeidliche Abtritt großer Gestalten von der Lebensbühne lädt zu solchen Gedankenmustern ein, weshalb es nicht überrascht, dass der Tod der früheren britischen Premierministerin Margaret Thatcher auch hierzulande neben dem Respekt für ihr Lebenswerk eine gewisse Nostalgie ausgelöst hat.
Leitartikel: Politik ohne Maulkorb
Von Stefan Meetschen