Papst Franziskus neigt nicht dazu, die Weltlage schönzureden. Auf dem Flug nach Polen erklärte er den Journalisten, und damit der Weltöffentlichkeit, die Welt sei im Krieg. Alle Versuche, seine Worte metaphorisch zu deuten, gehen ins Leere: Er spreche „ernsthaft von Krieg“, sagte der Papst und verglich den aktuellen Krieg mit den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Wer meint, der Heilige Vater habe sich verplaudert und werde das bald relativieren, wird enttäuscht werden: Franziskus ist davon überzeugt, dass heute „eine Art Dritter Weltkrieg“ stattfindet, „der stückweise geführt wird“, wie er im Vorjahr in Sarajevo erklärte. Dort begründete er seinen düsteren Blick damit, dass es Kräfte gebe, die ...
Leitartikel: Keine päpstliche Panikmache
Von Stephan Baier