Die russisch-amerikanische Einigung von Samstag hat das Schlimmste verhindert: eine Eskalation des Krieges um Syrien, deren Folgen nicht absehbar gewesen wären, eine Vervielfachung des Leidens und Sterbens in Syrien, eine Spaltung des UN-Sicherheitsrates in einer Schlüsselfrage von Krieg und Frieden, einen diplomatischen Bruch zwischen Moskau und Washington. Hätten sich die „Falken“ durchgesetzt, die – offiziell wegen des Chemiewaffeneinsatzes, tatsächlich um Assads Regime zu stürzen – einen Militärschlag um jeden Preis wollen, wären die Türkei, Frankreich, Amerika und ihre Verbündeten in einen Krieg geschlittert, dessen Nachkriegsordnung sie keinesfalls bestimmen können.
Leitartikel: Kein Kalter Krieg um Syrien
Von Stephan Baier