Die Debatte ist weder neu, noch überraschend, noch führt sie weiter. Jedenfalls nicht, wenn sie so geführt wird, wie das leider auch diesmal der Fall ist. Zur Abwechslung geht es nicht um die Ehe, sondern um den Zölibat. Ein katholischer Priester, der eine Tochter hat, tritt in einer Talkshow auf, und die Lawine rollt: Wortmeldungen, Zeitungsbeiträge, TV-Sendungen. Die Mehrheitsmeinung – auch das überrascht nicht – lautet: Weg mit dem Zölibat. Er sei veraltet, lebensfeindlich, sorge für schräge Vögel im Priesteramt und führe zu heimlichem Doppelleben. So ungefähr lässt sich zusammenfassen, was da an „Argumenten“, besser spräche man von Vorurteilen, vorgetragen wird.
Leitartikel: Katholische Identitätsstörung
Von Markus Reder