Jassir Arafat begann als Fanatiker und Terrorist, wandelte sich zum Pragmatiker und wurde dafür mit dem Friedensnobelpreis belohnt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas setzte stets auf eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts, sitzt darum zwischen allen Stühlen und wird wohl als tragische Figur in die Geschichte eingehen. Was immer Abbas tut, er kann es nur falsch machen: Er hat keinen Einfluss auf die Hamas, aber Israel lehnt einen Deal mit ihm ab, weil die Hamas das Existenzrecht Israels nicht anerkennt und der Gewalt nicht abschwört. Er hat keinen Einfluss auf Israels nationalistische Führung, aber Hamas beschimpft ihn, weil er mit dieser Regierung Verhandlungen und Kompromisse sucht. Der Westen schätzt Abbas und schwört auf eine ...
Leitartikel: Israels Chance heißt Palästina
Von Stephan Baier