Die Verletzungen, die beide Seiten in dem sich über fünf Jahre hinziehenden Kampf um den von Papst Johannes Paul II. gewünschten Ausstieg katholischer Beratungsstellen aus der staatlich anerkannten Schwangerenkonfliktberatung davongetragen haben, sind auch fast zwei Jahrzehnte später noch nicht verheilt. Zu gewaltig war das Erdbeben, das die Tektonik des katholischen Deutschlands erschütterte, als katholische Laien 1999 den Verein „Donum Vitae“ (deutsch: Geschenk des Lebens) gründeten. Als sich die deutschen Bischöfe – nach langem Tauziehen mit Rom – endlich bereit fanden, dem Wunsch des Papstes Folge zu leisten und in kirchlichen Beratungsstellungen nicht länger jene Scheine auszustellen, die zu einer ...
Leitartikel
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Die Irritationen um Donum Vitae zeigen: Auch 20 Jahre später sind viele Wunden immer noch nicht verheilt. Von Stefan Rehder