Werden es nun Hunderttausende oder doch Millionen sein, die am Sonntag zur Heiligsprechung nach Rom strömen? Und wenn Millionen anrücken, sind es dann ein oder drei Millionen oder kommen noch mehr Pilger? Die Heiligsprechung von Johannes Paul II. und Johannes XXIII. gerät zur Jagd nach neuen Superlativen. Noch größer, noch mehr, noch bombastischer. Dabei kommt es genau darauf überhaupt nicht an. Weder wird diese Doppelheiligsprechung zum Reinfall, wenn Rom nicht im Pilgeransturm kollabiert. Noch sieht die katholische Welt morgen anders aus, wenn neue Besucherrekorde aufgestellt werden. Daher sollte man sich vor falschen Superlativen hüten.
Leitartikel: Groß genug denken
Von Markus Reder