Bundeskanzlerin Angela Merkel erschien in ihrer Uniform, schwarze Hose, Blazer mit großen Knöpfen, diesmal in blau. Sie weiß aus ihrer reichen Erfahrung mit Kameras: Fernsehen ist flüchtig, was bleibt ist der Eindruck, das Argument ist zweitrangig. Und sie weiß auch, dass gerade ihre Unauffälligkeit den nachhaltigsten Eindruck hinterlässt, nach dem Motto: eine von uns, so einen Blazer kann ich mir auch leisten. Sie gewann nach Punkten. Ganz anders die Lage des Herausforderers. Martin Schulz kämpfte mit dem strukturellen Widerspruch, dass seine Partei mit dieser Kanzlerin viel sozialdemokratische Politik umgesetzt hat und er deshalb kaum Angriffsflächen hatte. Die Flüchtlingspolitik?
Leitartikel: Gespräch unter Koalitionären
Von Jürgen Liminski