Es muss einer nicht sehr weit gekommen sein in seiner Bildung, meinte Hegel einmal, „wenn er nicht für das Schlechteste gute Gründe hätte“. Hegel kannte weder die FDP noch die virtuose Beschleunigungskraft der Medien. Auch gute Gründe und hohe Bildung helfen nicht mehr, wenn ein Politiker in die Mühlen der veröffentlichten Meinung gerät, oder besser gesagt in die Turbinen der Medien. Das ist mit FDP-Chef Guido Westerwelle geschehen. Sein Rücktritt vom oder sein Nichtmehr-Antreten für eine Kandidatur zum Parteivorsitz ist ein Beispiel mehr, wie sehr die Parteien in Deutschland ihre Politik nach Medien und Umfragen ausrichten.
Leitartikel: FDP: Neuanfang womit?
Von Jürgen Liminski